Antwort: Bei allen zukünftigen Ruheständlern handelt es sich beim Ausscheiden aus der Erwerbstätigkeit um das Ende der vermutlich längsten Lebensphase. Es gibt Menschen, die als Auszubildender mit 18 Jahren begonnen haben und danach über 45 Jahre gearbeitet haben. Manchmal sogar beim gleichen Arbeitgeber. Für jeden Ruheständler findet daher mit der Beendigung der Erwerbstätigkeit der wahrscheinlich größte Umbruch oder Übergang seines Lebens statt. Vergleichbar nur mit Ereignissen wie die Einschulung, das Ende der Ausbildung oder des Studiums bzw. dem Berufsstart, Hochzeit, Geburt oder dem Tod von sehr wichtigen Menschen.
Die jetzt in Rente gehende Generation der Babyboomer ist im Durchschnitt die wohl gesündeste älter werdenden Generation, die es ja gab. Sie haben nach Aufgabe der beruflichen Tätigkeit noch eine Lebenserwartung von bis zu 30 Jahren, also fast doppelt so lange als noch ihre Eltern. Viele haben mit 60 Jahren eine eher jugendliche Denkweise, sehr sportlich und sind daher auch im Alter noch sehr leistungsfähig. Sie haben also noch sehr viele und vermutlich auch sehr schöne Jahre vor sich, in denen sie endlich Zeit für Aktivitäten nehmen können, die sie vorher nicht hatten. Sie haben allerdings auch eine andere Anspruchshaltung an das Leben im Alter als noch ihre Eltern.
Antwort: Der jeweils ausgeübte Beruf hat entscheidenden Einfluss darauf, wie man den Eintritt in den Ruhestand bewertet. Man kann dabei grundsätzlich zwei Typen unterscheiden.
Für all diese Menschen ist der Beginn der Rente zunächst einmal eine Erlösung und ein Gewinn, weil sie mit der ungeliebten und/oder anstrengenden Arbeitstätigkeit abschließen können. Grundsätzlich freuen sie sich auf den Ruhestand. Zwar können mit dem Ende der beruflichen Tätigkeit auch Verluste wie z.B. soziale Kontakte auf der Arbeit und insbesondere finanzielle Verluste verbunden sein. Aber diese Verluste werden überstrahlt von den positiven Auswirkungen der Beendigung ihrer beruflichen Tätigkeit.
Am Ende der beruflich geprägten Lebensphase steht für diesen Typ zunächst einmal überwiegend der Verlust. Der Verlust von Gewohnheiten, von liebgewonnenen Strukturen und Routinen, von sozialen Kontakten zu Kollegen, von Anerkennung und Wertschätzung und von Erfolgserlebnissen. Der Verlust von Status. Der Verlust von Aufgaben, von Zugehörigkeit zu einem vertrauten, sozialen System. Und es bedeutet durch den Wechsel in die Systeme der Altersversorgung üblicherweise auch den Verlust von Einkommen und dadurch von Lebensstandard. Aber auch der Verlust von Wertschätzung. Diese Gruppe freut sich daher weniger auf den Ruhestand und hat eher Angst vor diesem doch sehr signifikanten Wechsel in ungewisse Zeiten.
Antwort: Auch hier können wir zwei grundsätzliche Typen unterscheiden. Diejenigen die sich gut vorbereitet haben, und diejenigen, die sich nicht gut vorbereitet haben. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein.
Die Gruppe, die den letzten Tag der Berufstätigkeit herbeisehnt und sich auf den Ruhestand freut, hat allen Grund sich sehr früh Gedanken zu machen über die Zeit danach. Aber auch ohne einen großen Plan ist ihr zunächst größter Gewinn der endgültige Ausstieg aus dem Berufsleben.
Die Gruppe derjenigen, die ihren Beruf liebt, wird sich entweder wenig oder keine Gedanken machen, weil sie Angst vor der Zeit danach haben. Oder aber sie kann das Risiko in das sie laufen sehr gut abschätzen und beginnen trotzdem, sich rechtzeitig einen Plan zu machen.
Der Beginn des Ruhestands sollte grundsätzlich eher als der Anfang einer neuen, schönen Lebensphase angesehen werden, die sehr viel Positives mit sich bringt. Zu Beginn dieses neuen Lebensabschnitts hat man die einmalige Chance einer Neubewertung, indem man seine Werte und seine Lebensweise grundsätzlich überdenkt, in Frage stellt und ggf. ändert. Man kann sich einen Lebensentwurf für die kommenden Jahre entwerfen, auf den man sich freuen kann. Man kann sich positiv mit der neuen Welt auseinandersetzen und sich auf neue Hobbys, neue Interessen, neue Reisen, auf Zeit für Familie und Freunde und auf vieles mehr freuen.
Nach einer Studie betrachten zwei von drei Personen diese Neubewertung als einen gesunden Prozess, der es wichtig ist, durchzuarbeiten. Mehr als drei Viertel der Befragten sahen den Beginn des Ruhestandes eher als den Anfang von etwas als das Ende.
Ein wichtiges Ergebnis in diesem Zusammenhang war aber auch, dass man sich dem Prozess einer Neubewertung unterziehen sollte. Tut man dies nicht und geht unvorbereitet in den Ruhestand, besteht die Gefahr, dass man in eine Sinnkrise gerät. Nach der Studie hatten fast die Hälfte der befragten Ruheständler direkt oder indirekt eine derartige Krise erlebt.
Antwort: Wie immer hängt die Beantwortung dieser Frage sehr vom Einzelfall ab. Wir sind der Meinung, dass man sich bereits 2-3 Jahre vor der Beendigung der beruflichen Tätigkeit mit dem Thema beschäftigen sollte. Dadurch erreicht man, dass man sich gedanklich bereits auf den Zeitpunkt der Beendigung und den Abschied eingestellt hat. Man hat zudem auch noch genügend Zeit, sich fort- oder weiterzubilden, wenn man beruflich noch mal einen Neustart hinlegen möchte. Oder wenn man eine neue Fremdsprache erlernen möchte. In solchen Fällen sorgt diese Vorbereitung dann für einen fließenden Übergang, man fällt nicht in ein Loch.
Es gibt allerdings auch Fälle, bei denen es durchaus Sinn macht sich schon früher im Alter in seinen 50ern mit seiner Lebensplanung beschäftigen kann. Dann nämlich, wenn es zu diesem Zeitpunkt eine signifikante berufliche Veränderung gibt, wie z.B. der Umzug in eine andere Stadt oder ein anderes Land. Dann helfen Überlegungen sowohl die berufliche als auch die Lebensplanung zu reflektieren und entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Antwort: Es wird nicht nur einen Weg geben, sich richtig auf den Ruhestand vorzubereiten da es sehr viele individuelle Lebenssituationen gibt. Wir haben daher eine Liste von möglichen Aktivitäten zusammengestellt, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben sollte:
Antwort: Wir bieten eine persönliche Begleitung in Einzelcoachings an. Online und vor Ort. Gespräche unterstützt von einem erprobten und strukturierten Prozess, interaktiven Tools und unserem Input zu verschiedenen Themen rund um den Ruhestand. Wir wollen die Freude am Altern und am Ruhestand wecken. Im Mittelpunkt unserer Begleitung steht der Mensch mit seinen Fähigkeiten, seinen Werten, seinen Talenten, seinen wirklichen Interessen sowie seinen Wünschen und seinen Träumen.
Ähnlich wie im regulären Coaching, gibt es grundsätzliche Schritte, die wir mit unseren Klienten durchlaufen, die im Detail allerdings abhängig vom Einzelfall sind. Diese Schritte sehen wie folgt aus:
Man sollte seinen Lebensentwurf ruhig schriftlich festhalten, um im weiteren Verlauf den Fortschritt ständig zu messen. Und man sollte nicht verzagen, wenn man nicht alles schafft und seine Strategie entsprechend ändern bzw. anpassen.
Antwort: Makroökonomisch gesehen werden wir in Deutschland bis zum Jahr 2030 nach aktuellen Berechnungen rund 4 Millionen Erwerbstätige netto verlieren. Dabei sind Zuwanderungen bereits eingeplant. Um unseren Wohlstand zu halten, muss unsere Wirtschaft weiterwachsen. Wenn wir weniger Erwerbstätige haben, kann sie aber nur über Produktivitätsgewinne wachsen. Das muss in den nächsten Jahren insbesondere in den Bereichen öffentlicher Dienst und Gesundheitswirtschaft passieren. Insofern würde die Tätigkeit von Babyboomer über den Renteneintritt hinaus der Wirtschaft insgesamt sehr guttun. Das Problem würde es natürlich nicht lösen.
Antwort: Eine berufliche Tätigkeit nach Eintritt in die Rente ist für den Einzelnen aus drei sehr unterschiedlichen Motivationen durchaus attraktiv:
Antwort: Wenn der Tag X wirklich kommt und man sich nicht ausreichend darauf vorbereitet hat, wird der Schalter mit einem Ruck umgelegt: ohne eine wirkliche Übergangs- und Anpassungszeit geht es über von Tagen höchster Anspannung im Beruf in den Ruhestand. Keine Meetings, keine Mails, keine Kollegen, keine Aufgaben. Plötzlich ohne Funktion, nur noch Privatperson. Mit sehr viel Zeit.
Von einem Tag auf den anderen verliert man Anerkennung, Wertschätzung, Strukturen, Status und soziale Kontakte. Insbesondere dann, wenn man als Unternehmer, Führungskraft oder als Selbständige tätig gewesen waren. Dies ist aber auch der Zeitpunkt, an dem man beginnt zu reflektieren und zu grübeln. Dann kommen beim Rückblick auf das bisherige Leben grundsätzliche und sehr elementare Fragen auf den Tisch, die sich viele Menschen wahrscheinlich so noch nie gestellt haben. Weil sie relativ unreflektiert durch ihr leben gegangen sind. Nun stellt man sich zum ersten Mal Fragen über den Sinn des Lebens, zur eigenen Persönlichkeit, zum Selbstwert oder auch zu sozialen Bindungen. Und man vergleicht sich mit anderen. Und stellt dabei vielleicht fest, dass man vieles in seinem bisherigen Leben verpasst hat.
Langsam aufkommende Langeweile, die viele Zeit zum Nachdenken, zusätzliche Probleme in der Partnerschaft und andere Einflüsse können dann schnell zu Konflikten, zu Ängsten, Depressionen oder sogar zu Herzinfarkten führen. Was der Beginn einer schönen Lebensphase sein sollte, führt ohne die richtige Vorbereitung und Planung dann in eine ernsthafte Sinnkrise.
Aber es gibt noch weitere Gründe, die vorliegen können:
Antwort: Das erste halbe Jahr nach dem regulären Renteneintritt gilt als eine für die eigene Gesundheit sehr gefährliche Phase, in der es sehr oft zu Depressionen, Herzinfarkt, Burnout, psychischen und physischen Krankheiten kommt. Anzeichen einer sich anbahnenden Krise sind bzw. können sein: