Peter:
Haben Sie schon mal Sätze gehört wie: „Im Ruhestand hat man endlich Zeit für Sachen, die man schon immer mal machen wollte.“ Oder: „Endlich kann man ausschlafen, aufräumen – und das Leben mal so richtig genießen.“ Klingt gut. Klingt vertraut. Aber: Stimmt das wirklich so? Oder sind das nur hartnäckige Gerüchte aus dem Club der Halbweisheiten?
Thomas:
Willkommen zu unserer neuen Folge von Ziemlich bester Ruhestand – heute mit dem Titel: „Ruhestand im Faktencheck“.
Wir nehmen 10 weit verbreitete Thesen über den Ruhestand unter die Lupe. Und Sie dürfen mitraten: Was ist fundierte Erkenntnis – und was ist eher Küchenpsychologie mit Zuckerguss?
Peter:
Wir sprechen über Lebensgefühl, Rollenwandel, Partnerschaft, Sinnsuche, Selbstbestimmung – aber nicht über Rente, Steuern oder Wohnungsgrößen. Kurz: Alles, was den Kopf so beschäftigt, wenn die Stechuhr schweigt. Und wie immer mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern.
Thomas:
Bleiben Sie also dran. Vielleicht erkennen Sie sich wieder – vielleicht widersprechen Sie innerlich. Und vielleicht denken Sie am Ende: Huch, so hab ich das noch nie betrachtet. In jedem Fall erwartet Sie ein bunter Mix aus Mythen, Wahrheiten – und überraschenden Einsichten.
Peter:
Willkommen bei Ziemlich Bester Ruhestand, dem Podcast, bei dem es um die vielen unterschiedlichen Aspekte rund um das Thema Ruhestand geht. Wir möchten Sie dabei begleiten, Ihren Ruhestand bewusst, aktiv, mutig und erfüllend zu gestalten. Ich bin Peter….
Thomas: … und ich bin Thomas
Peter:
🔍 Beginen wir mit unserer These # 1: „Im Ruhestand hat man endlich Urlaub – und das für immer.“
Klingt herrlich, oder? Ausschlafen ohne Wecker, Cappuccino statt Konferenz, Sonnenhut statt Sicherheitsunterweisung. Ein bisschen fühlt sich der Gedanke an wie: All-inclusive Urlaub für immer. Thomas, richtig oder falsch ?
Thomas:
Und das ist...... → ❌ Falsch.
Peter:
Denn Urlaub wie Sie ihn bisher erlebt haben lebt davon, dass er endet. Gerade seine Begrenztheit macht ihn ja so besonders. Zwei Wochen raus aus dem Trott, auftanken, auftischen, auftürmen – und dann zurück.Der Ruhestand dagegen ist das neue Normal. Kein Ende. Und genau deshalb funktioniert der Urlaubsmodus im Ruhestand eben nicht.Ohne neue Struktur wird aus der neu gewonnenen Freiheit ganz schnell ein Vakuum. Kein Kalender mehr, keine Deadlines, kein „nach den Ferien geht’s wieder weiter im Hamsterrad“. Stattdessen können nach der ersten Euphorie und den ersten Pseudotätigkeiten im Ruhestand eher leere Tage und leere Wochen folgen. Und irgendwann taucht wahrscheinlich die Frage auf: Was fange ich eigentlich an mit all dieser neu gewonnenen Freiheit und Freizeit an?
Thomas:
Und deshalb unser Learning:
🎯 Der Ruhestand ist eben kein Dauerurlaub – sondern eine Lebensphase, die neue Gestaltung braucht.
Nicht alles durchplanen – aber etwas vorbereiten: Was tut mir gut? Was will ich erleben? Wofür möchte ich leben? Was brauche ich, um mich lebendig zu fühlen?
Peter:
Oder ganz einfach gesagt:
🧭 Wer weiß, wofür er morgens aufsteht, der braucht keinen Wecker mehr.Thomas:
🔍 Und hier kommt unsere These # 2: „Der Ruhestand ist für viele der größte Umbruch ihres Lebens.“
Klingt dramatisch? Ist es auch. Vielleicht nicht für jeden, aber für viele. Denn hier beginnt ein völlig neuer Lebensabschnitt.
Peter:
→ ✅ Und das ist ….. wahr. Thomas:
Ich erinnere mich an einen Coachee, der 45 Jahre lang im selben Unternehmen war. Am letzten Arbeitstag: eine kleine Abschiedsfeier, Blumen, Schulterklopfen – und dann?
„Ich hab mich gefühlt wie jemand, der aus dem Zug geworfen wurde – ohne Fahrplan für das, was jetzt kommt.“, hat er mir gesagt. Der Ruhestand ist wie ein zweiter Lebensstart. Beim Berufseinstieg freuen wir uns auf die Zukunft. Beim Ruhestand schauen viele erst mal zurück. Und stehen gleichzeitig vor der Frage: Wer bin ich jetzt – ohne Aufgaben, ohne Termine, ohne Funktion? Viele Frauen vergleichen diesen Lebensübergang auch mit der Geburt eines Kindes – auch ein gewaltiger Einschnitt.
Aber: Kinder bekommt man bewusst. Den Ruhestand bekommt man dagegen gesetzlich zwangsverordnet, wenn man eine angestellte Tätigkeit hatte. Bei Selbständigen ist das etwas anders.
Und genau deshalb gilt:
📌 Der Übergang in den Ruhestand ist ein riesiger Umbruch im Leben. Und niemand bereitet uns darauf vor. Es ist ein Ende. Aber vielmehr auch ein Neuanfang. Einer, der ein neues Bewusstsein braucht - und manchmal auch eine Portion Humor und Gelassenheit
Denn nur wer sich bewusst darauf einlässt, kann aus dem Umbruch eine Aufbruchsstimmung erzeugen.
Peter:
🔍 Kommen wir zu unserer These # 3: „Meine Partnerin oder mein Partner wird sich freuen, wenn ich wieder öfter zu Hause bin.“
Ein Satz, den viele mit einem Lächeln sagen – und mit einem stillen Hoffnungsschimmer. Endlich mehr Zeit zu zweit, gemeinsame Mahlzeiten, lange Gespräche ohne Termindruck. Klingt vielversprechend.
Thomas:
→ 🟠 Tja. Ein oft unterschätztes Thema. Ich würde sagen: Eigentlich richtig, aber nicht immer. Es kann ein Neustart sein – aber auch in alle Richtungen.
Peter:
Ja wirklich. Ich würde fast sagen, das ist eines der größten Tabuthemen, wenn es um den Ruhestand in einer Partnerschaft geht. Denn so verlockend die Vorstellung auch ist – so herausfordernd kann die Realität sein. Denn plötzlich ist man – wenn beide zuhause sind - rund um die Uhr zusammen. Keine Flucht in Termine, keine räumliche Trennung durch Job oder Pendeln. Und das bringt alles auf den Tisch, was vorher im Alltag unterging. Einige Paare erleben genau jetzt eine neue Nähe – andere merken, wie viel Distanz sich über die Jahre eingeschlichen hat.
Manche sagen: Jetzt haben wir endlich viel Zeit für uns.
Andere sagen: Jetzt merke ich erst, wie unterschiedlich wir geworden sind. Und ja – auch Trennungen gibt es in dieser Phase. Nicht aus Wut, sondern aus der Erkenntnis: Wir sind nicht mehr das, was wir einmal waren.
Doch genau darin liegt auch eine Chance: Für Klärung. Für neue Wege. Für ein bewusstes Miteinander oder ein respektvolles Auseinandergehen.
Thomas:
Deshalb unser Learning:
💡 Der Ruhestand kann wie ein Beziehungstest sein – mit offenem Ausgang.
Er kann Nähe vertiefen, aber auch Unterschiede sichtbar machen.
Was hilft? Miteinander reden. Wünsche klären. Und Freiraum zulassen.
Peter:
Oder mit einem Augenzwinkern gesagt:
🛋️ Zweisamkeit braucht Platz – im Kalender, im Wohnzimmer und auch im Herzen. Thomas:🔍 Kommen wir zur These # 4: „Lernen im Ruhestand? Jetzt ist doch mal Schluss mit Schule!“ Peter:
Jetzt mal ehrlich, Thomas: Viele denken doch wirklich, dass mit dem Ruhestand auch das Lernen endlich ein Ende hat. Endlich keine Schulbank mehr drücken, endlich keine neuen Programme, keine Prüfungen mehr. Man hat’s sich doch verdient, oder? Aber meine Antwort darauf ist eindeutig. Diese Einstellung ist: → ❌ Falsch
Thomas:
Genau. Der Ruhestand ist total verdient – aber eben nicht der Stillstand. Denn unser Gehirn ist kein altes Möbelstück, das man in die Ecke stellt. Es will benutzt werden. Und das Beste: Es kann das auch! Auch mit 70, 80 oder 90 Jahren. Lernen macht nicht nur schlau – es macht sogar glücklich. Vorausgesetzt, man lernt das Richtige: für sich, für den Alltag und fürs Leben.Und wir sprechen hier nicht vom Spanisch-Grammatikbuch bei Neonlicht. Es geht um Tango lernen, einen Blog schreiben, Imker werden oder den Enkel beim Programmieren abhängen. Wer Neues ausprobiert, bleibt frisch im Kopf – und oft auch im Herzen.
Peter:
Und die Wissenschaft gibt uns recht: Neue Sprachen, Musizieren, Tanzen, Gärtnern – all das aktiviert das Hirn. Die berühmte Neuroplastizität wirkt auch im Ruhestand. Und wer denkt, Hans könne nichts mehr lernen, der war noch nie beim Sprachurlaub 50+.
Thomas:
💡 Unser Fazit lautet also: Lernen im Ruhestand ist keine Pflicht – es ist ein Geschenk. Wer neugierig bleibt, gewinnt doppelt: Lebensfreude und geistige Beweglichkeit. Also: Weg mit dem „Ich bin zu alt für sowas“ – und her mit dem Abenteuer Lernen!
Peter:
Kommen wir zur These # 5: „Wenn der Job vorbei ist, fehlt mir Bedeutung, Struktur und Anerkennung.“
Eine These, die viele Menschen beschäftigt – auf ganz unterschiedliche Weise. Für die einen ist der Job ein Identitätsanker. Für andere war er einfach nur Pflichtprogramm. Aber stimmt es wirklich, dass einem danach etwas fehlt?
Thomas:
Jetzt bringst Du mich wieder in Schwierigkeiten. Denn bei sehr vielen Menschen ist das wirklich so. Da würde ich sagen: → ✅ Und das ist überwiegend ….. wahr. Aber nicht zu 100%Es hängt eben sehr davon ab, wie man seinen Job erlebt hat – und was man braucht, um sich weiterhin als wertvoll zu empfinden.
Peter:
Genauso ist es. Für viele war und ist der Beruf mehr als ein Job – er war Lebensinhalt. Wer sich stark über seine Arbeit definiert hat, der spürt nach seinem Ausscheiden eventuell das immer wieder genannte „Loch“: keine Termine mehr, keine Erfolge, keine Rolle.
Und dann gibt es andere, die sagen: „Ich habe genug geschuftet – ich bin froh, dass es endlich vorbei ist.“
Vor allem in körperlich anstrengenden oder belastenden Berufen ist der Ruhestand eher Erlösung als Verlust.
Thomas:
Aber: Auch wenn man den Job nicht vermisst – manchmal vermisst man etwas daraus. Kolleg*innen, Struktur, kleine Anerkennungsmomente. Und dann stellt sich die Frage: Wo finde ich das jetzt – ohne die alte Rolle?
Peter:
Die Antwort lautet also: Bedeutung und Anerkennung enden nicht mit dem Beruf. Aber sie brauchen Pflege. Und ob einem etwas fehlt oder nicht – hängt davon ab, ob man bewusst loslässt und gleichzeitig neu andockt. Der Ruhestand muss also kein Bedeutungsverlust sein. Er kann vielmehr eine Einladung sein: Finden Sie also heraus, was für Sie wirklich zählt. Jenseits des Jobs.
Thomas: Wir kommen nun zu unserer These #6: „Im Ruhestand hat man weniger Sorgen – schließlich ist der Stress ja vorbei.“
Peter:
Klingt ja sehr beruhigend. Kein Job mehr, keine Meetings, keine Steuerabgabefristen. Also auch keine Sorgen mehr? Schön wär’s. Leider ist das: → ❌ Falsch.
Thomas:
Ganz genau. Der berufliche Stress ist weg – aber das bedeutet nicht automatisch innere Ruhe. Viele erleben den Ruhestand zwar als entlastend, aber gleichzeitig schleichen sich neue Sorgen ein. Und die sind oft raffinierter getarnt als früher.
Peter:
Sorgen sind nämlich echte Verwandlungskünstler. Sie ziehen sich manchmal das Gewand der Weltnachrichten über oder verstecken sich in Zukunftsfragen: „Was, wenn ich krank werde?“ „Was, wenn das Geld doch nicht reicht?“ oder „Was, wenn mir irgendwann die Decke auf den Kopf fällt?“
Thomas:
Und weißt du, was das Tückische daran ist? Unser Gehirn meint es ja eigentlich gut mit uns. Es will uns vorbereiten. Schon in der Steinzeit war es wichtig, hinter jedem Rascheln einen Säbelzahntiger zu vermuten – lieber einmal zu viel erschreckt als einmal zu wenig. Dieses Frühwarnsystem ist geblieben, auch wenn der einzige Tiger heute der Zahnarztrechnung heißt.
Peter:
Sorgen sind also nicht per se schlecht. Sie sind unser Sicherheitsbüro im Kopf. Nur leider neigen sie dazu, Überstunden zu machen. Sie wollen alles im Griff behalten – selbst das, was wir gar nicht beeinflussen können.
Thomas:
Typische Sorgen im Ruhestand? Da gibt’s einige:
Peter:
Und das alles kann sich schnell zu einem Sorgenkarussell auswachsen. Wer ständig Nachrichten konsumiert, grübelt und wenig Struktur hat, bei dem sammeln sich die Gedanken wie ungeöffnete E-Mails – nur ohne Spamfilter.
Thomas:
Was hilft? Erstens: Sorgen erkennen – nicht verdrängen. Zweitens: Einsortieren – was ist real, was ist Kopfkino? Und drittens: Entlasten – durch kleine Handlungen, durch Gespräche, durch Humor.
Peter:
Und, ganz wichtig: Sorgen dürfen mitspielen – aber bitte in der Nebenrolle. Der Star auf Ihrer Lebensbühne sind Sie. Mit Leichtigkeit, einem Augenzwinkern – und einem klaren Blick auf das, was Sie wirklich beeinflussen können.
Thomas:
Denn der Ruhestand ist keine Dauerkrise – sondern die Chance, dem Leben mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Sorgen darf man haben. Aber man darf auch laut lachen, mittags tanzen und sich sagen:
„Et kütt wie et kütt – und meistens kommt’s besser, als gedacht.“
Thomas:
Puh … sechs Thesen, sechs Einsichten – und vielleicht auch schon der eine oder andere Aha-Moment.
Was wir bis hierher gesehen haben: Der Ruhestand ist weder rosa Zuckerwatte noch grauer Nebel.
Peter:
Genau: er ist ein Lebensabschnitt, der uns ganz schön auf Trab hält – gedanklich, emotional, manchmal auch organisatorisch.
Er braucht mehr Reflexion als früher, mehr Offenheit, mehr Bewusstsein. Er braucht Mut, neue Dinge zu gehen. Er braucht etwas Planung – und ein bisschen Humor und Gelassenheit schadet auch nicht.
Thomas:
Bisher ging’s um Rollen, um Strukturen, um Partnerschaft und um unser Selbstbild – kurz: um das Fundament für diesen neuen Lebensabschnitt.
Peter:
Jetzt wird’s noch spannender: In der zweiten Hälfte sprechen wir über Sinn, Glück, Gesundheit – und über das, was uns wirklich bewegt, wenn wir morgens aufwachen und nicht mehr zur Arbeit müssen.
Thomas:
Also: Durchatmen, gerne mit einem Schluck Kaffee oder Tee – und dann geht’s weiter mit These 7.
Peter:
🔍 Genau. Und diese These # 7 lautet: „Viele machen sich erst im Ruhestand ernsthaft Gedanken über ihr Leben.“
Fragen wie: Was ist mir wirklich wichtig? Habe ich etwas im Leben verpasst? Wer bin ich eigentlich ohne Job? – das ist keine Midlife-Crisis in Zeitlupe, sondern für viele der erste echte Moment zum Innehalten.
Thomas:
Und das ist – leider muss ich sagen: → ✅ Wahr.
Denn im Berufsleben ist oft keine Luft für diese Fragen. Da ist der Kalender voll, der Kopf müde – und das Leben gut durchgetaktet. Aber im Ruhestand wird es stiller – und genau dann tauchen sie auf: die Gedanken, die man jahrelang beiseitegeschoben hat.
Peter:
Viele beschreiben das wie eine Inventur: Alles kommt noch mal auf den Tisch. Entscheidungen, Umwege, Versäumnisse, Sehnsüchte. Und plötzlich steht die Frage im Raum: Was will ich eigentlich mit dem Rest meines Lebens anfangen?
Thomas:
Und genau deshalb ist es so wichtig, sich dafür einmal richtig viel Zeit zu nehmen – und nicht nur neue Termine in den Kalender zu stopfen. Denn wer den Ruhestand mit Aktivitäten zupflastert, verpasst womöglich die Chance, sich selbst neu kennenzulernen.
Peter:
Der Ruhestand ist eben kein reines Freizeitprogramm – er ist ein biografischer Wendepunkt.
Ob mit Plan oder im freien Flug: Wer sich fragt, was wirklich zählt, ist auf dem besten Weg zu einem ziemlich besten Ruhestand.
Thomas: 🔍 So – jetzt geht es etwas schneller. Denn diese These – die Nummer 8 - ist sehr eindeutig. Denn sie lautet: „Männer tun sich mit dem Ruhestand schwerer als Frauen.“
Das ist natürlich ein Satz, bei dem so mancher Mann erstmal empört den Grillspieß weglegt. Aber tatsächlich hört man das oft – und auch in unseren Coachings zeigt sich:
Männer verlieren mit dem Beruf nicht nur ihr Team, ihren Status, ihre Kontakte - sondern auch ein Stück Identität.
Peter:
Genau. Und Sie werden es schon erraten haben – das ist natürlich → ✅ Wahr. Viele Männer haben jahrzehntelang ihre Energie in ihre Jobs, in Projekte oder in Titel gesteckt.
Freundschaften waren oft funktionsbezogen: Kollegen, Sportkumpel, Businessnetzwerk.
Wenn das wegfällt, entsteht schnell ein Vakuum – das sich nicht mit To-do-Listen füllen lässt.
Thomas:
Für Männer ist der Ruhestand kein Weltuntergang – aber ein echter Rollentausch.
Und für viele ist es manchmal die erste Gelegenheit, sich um etwas zu kümmern, was sie bisher nicht gemacht haben. Oder zumindest nicht so intensiv:
Um sich selbst. Um ihre Beziehungen. Und vielleicht sogar um den Haushalt – Einkaufen, Kochen, Waschen und so weiter. Zum Beispiel dann, wenn die Frau noch im Job ist. Warum denn nicht?
Peter: 🔍 So – unsere These #9: „Mit der Rente beginnt der körperliche Verfall.“
Rente – das klingt für manche nach Endstation: Die Kniee knirschen, der Rücken auch, der Arzt begrüßt einen inzwischen mit Vornamen. Aber ist man nun auch offiziell „Alt“?
Thomas:
Dieses Denkmuster ist total→ ❌ Falsch.
Der körperliche Verfall beginnt nicht mit der Rente, sondern bereits mit Ende 20. Und das Sofakissen kann ihn beschleunigen. Zumindest nicht aufhalten. Und das ist durch Altersforscher wissenschaftlich belegt: Die fittesten 100-Jährigen der Welt leben in den sogenannten blauen Zonen. Dort wird täglich zu Fuß gegangen, selbst gekocht, getanzt, gelacht, gepflegt und gegärtnert. Vitalität ist kein Zufall – sie ist eine Lebenshaltung.
Peter:
Der Ruhestand ist nicht das körperliche Ende. Klar – wir sind keine 20 mehr und der gute alte Körper meldet sich hier und da viel öfter als früher. Aber der Ruhestand ist auch eine echte Chance ihm endlich die VIP Behandlung zukommen zu lassen, die er sich über Jahre verdient hat.
Wer sich regelmäßig bewegt, bewusst isst, gut schlafen kann, Neues ausprobiert und soziale Kontakte pflegt, der kann sich auf viele gute Jahre freuen.
Nicht umsonst sagen Altersforscher: You can’t add more years to your life – but you can add more life to your years. Oder auf gut Deutsch: Statt rosten lieber rollen – raus in den Park, rein ins Leben!
Thomas:
Wunderbar, Peter. Unsere letzte und damit zehnte These haben wir uns bis zum Schluss aufgehoben. Weil sie so schön ist. Sie lautet: „Der Ruhestand kann die schönste Phase im Leben werden.“ Ein Satz wie aus einem Hochglanzprospekt: Frühstück auf dem Balkon, Sonnenuntergang am Meer, kein Wecker, kein Chef. Klingt himmlisch – aber stimmt das auch?
Peter:
Und hier gib es natürlich ein eindeutiges → ✅ Das ist wahr.
Der Ruhestand kann wirklich die schönste Lebensphase werden – wenn man ihn bewusst gestaltet.
Mal ehrlich: Im Schnitt leben wir rund 4.200 Wochen auf dieser Erde. Wenn Sie also mit 65 in Rente gehen, sind davon ungefähr 3.400 vorbei – und etwa 900 Wochen liegen noch vor Ihnen.
Und jede Woche hat 168 Stunden. Jetzt zum ersten Mal ohne Dienstplan, ohne Termindruck. Die große Frage ist: Was machen Sie draus?
Thomas:
Der Ruhestand ist also kein Wartezimmer – sondern ein Freiraum.
Wer bereit ist, sich neu zu erfinden, kann Freiheit, Sinn und Lebensfreude neu entdecken.
Die Kür beginnt jetzt – und sie kann – nein sie wird - großartig werden.
Oder um’s mit einem Augenzwinkern zu sagen: „The best is yet to come“
Peter:
Und das war’s für heute von Ziemlich bester Ruhestand.
Zehn Thesen und mindestens genauso viele Denkanstöße.
Und was bleibt von all den Sprüchen aus dem Club der Halbweisheiten?
Nun ja – vieles stimmt, vieles aber auch nicht. Und vieles hängt letztlich von Ihnen selbst ab. Denn jeder tickt anders. Und daher für uns immer wichtig zu betonen: Es gibt keinen Ruhestand nach Lehrbuch. Jeder Mensch ist anders. Jeder Lebensentwurf ist anders. Es gibt daher auch keinen richtigen oder falschen Ruhestand. Jeder kann – aber muss auch - sich seinen Ruhestand selbst gestalten. Und das Beste daraus machen. Und dabei kann man sich gerne helfen lassen.
Thomas:
Genau Peter: ob Sie morgens ausschlafen oder aufbrechen, aufräumen oder aufblühen – das entscheiden Sie. Der Ruhestand ist keine Schablone, sondern ein Spielraum.
Und wer ihn mit Herz, Haltung und Humor gestaltet, macht aus dem „später mal“ ein ziemlich gutes „jetzt sofort“.
Denn Ruhestand heißt nicht „Ruhigstand“ – sondern: den eigenen Takt neu bestimmen.
Und wer sich traut, Neuland zu betreten, der entdeckt oft nicht nur neue Wege, sondern auch Seiten an sich, die endlich ans Licht dürfen.
Peter:
Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, abonnieren Sie uns gerne auf Spotify, Apple oder YouTube – und hinterlassen Sie uns eine Bewertung. Und wenn Sie mehr wollen als nur Zuhören: Auf unserer Website ziemlich-bester-ruhestand.de finden Sie alle Infos zu unseren Coachings, Workshops und Vorträgen. Vielleicht ist das genau der Impuls, den Sie für Ihren eigenen Ruhestand suchen. Alles Weitere – vom Skript dieser Folge bis zu Blogartikeln – entdecken Sie ebenfalls dort. Teilen Sie uns auch gerne Ihre Gedanken und Erfahrungen mit. Wir freuen uns auf den Austausch! Die Infos dazu finden Sie wie immer in der Beschreibung.
Thomas:
Und denken Sie daran:
Jeder Tag bietet die Chance für einen neuen Anfang.
Nutzen Sie sie – ganz ohne Stechuhr, aber mit vollem Taktgefühl fürs Leben.
Bleiben Sie gesund – und genießen Sie den Moment.
Denn: Die beste Zeit ist immer jetzt.